2022,  Rezension

Schwingen im Mondlicht

von Madeleine Puljic

Beschreibung:
Je tiefer du fällst, desto höher kannst du fliegen

Schon viel zu lange kämpft Kunstschülerin Allison mit ihrem Drang zur Selbstverletzung. Als ihre Mutter ihr ausgerechnet an ihrem Geburtstag vorwirft, überhaupt geboren worden zu sein, reicht es Allison. Sie schnappt sich ihren Skizzenblock und steigt in den nächsten Bus nach Greenport, um ihren Vater zu suchen.
Doch der Wunsch nach einem neuen Leben weckt den Engelskeim, der bislang unerkannt in Allison geschlummert hat. Plötzlich wachsen Nacht für Nacht weiße Flügel aus ihrem Rücken – und die Abgesandten von Himmel und Hölle setzen alles daran, sie für ihre Seiten zu gewinnen.
Um sich von den festgefahrenen Doktrinen der Engel zu lösen und ihren eigenen Weg zu gehen, muss sich Allison ihrem größten Feind stellen: sich selbst.

Urban Fantasy meets Mental Health. Eine Geschichte zwischen Himmel, Hölle und Erde. Tiefgründig, ehrlich und voller Licht.

Meine Meinung:
Zu allererst möchte ich euch die Triggerwarnung von Madeleine zeigen da ich in meiner Rezension auch über einige dieser Themen schreiben werde:

Einige Elemente in dieser Geschichte können für manche Personen sensible Themen enthalten. Dazu gehören Abtreibung, Alkoholkonsum, Aufforderung zum Suizid, Blut, Depression, Gewaltdarstellung, Kampfhandlungen, psychische Misshandlung, Schimpfwörter, Selbstmord, selbstverletzendes Verhalten und Tod.

Durch diese Triggerwarnung gewarnt habe ich also begonnen dieses Buch zu lesen und was soll ich sagen, Madeleine schubst einen regelrecht in diese liebevoll ausgearbeitete Geschichte über Allison und ihren Versuch ihren eigenen Weg zu finden.
Von Anfang bis Ende hat dieses Buch mich einfach mitgenommen, mich mit Allison mitfühlen lassen und mir nochmal gezeigt, was es für ein harter Kampf sein kann, sich aus der Spirale der Selbstverletzungen & Selbstzweifel heraus zu kämpfen.
Ich selbst bin eine betroffene Person, das heißt, ich kenne mich sehr gut damit aus, was es für ein täglicher Kampf ist, gegen den Zwang anzukämpfen, wenn die Stimme wie bei Allison im Kopf anfängt, dich selbst schlecht zu machen, zu sagen du seist es einfach nicht Wert zu leben & man sei an allem schuld.
Es kommt im Buch sehr gut zur Geltung, was bedeutet, seinen eigenen Willen zu finden, zu kämpfen und sich einfach selbst so zu akzeptieren, wie man eben ist. Dass man Liebe zulassen kann, auch wenn man Angst hat, verletzt zu werden und wie leicht Missverständnisse entstehen.
Am Anfang hatte man gedacht, Caleb sei ein Herzensbrecher, aber das ändert sich schnell, vor allem als man erfährt, was er in seinem Leben schon durchgemacht hat und er selber merkt, dass er in den letzten Jahren nicht seinem eigenen Willen gefolgt ist.
Hier wird auch sehr gut gezeigt, wie sich die betroffenen Menschen fühlen, was sie denken und was die Auslöser für ein solches Verhalten sind. Andererseits werden hier aber auch Menschen beschrieben, die genau wissen, was sie dem gegenüber antun und diese Macht genießen, die sie über ein Menschenleben haben.
Interessant finde ich dieses Konstrukt von Himmel und Hölle und das es nicht immer so sein muss, wie es einem eingetrichtert wird. Es gibt nicht immer nur weiß und schwarz sondern auch grau und genau dieses grau ist es, was uns alle ausmacht.
Manche können damit besser umgehen als andere und das ist auch gut so, denn jeder ist so perfekt wie er ist und das wird in diesem Buch nochmal deutlich gemacht.

Das einzige negative, was ich über das Buch sagen kann, ist für mich persönlich das Ende …
Mir kommt es ein wenig zu abrupt und ohne befriedigendes Ende für einen Einzelband.

Fazit:
Das Buch zeigt eine gelungene, sehr schön ausgearbeitete Geschichte aus Urban Fantasy meets Mental Health. Ich finde das Buch zeigt, dass es immer einen Ausweg gibt, egal wie ausweglos der Weg auch scheint und daher auch geeignet ist, sich Menschen anzunähern bzw. diesem Menschen vielleicht die Überzeugungskraft zugeben, sich zu öffnen.

[Werbung/Rezensionsexemplar]

Da ich dieses Buch als Rezensionsexemplar bekommen habe, habe ich natürlich auch Kontakt zur Autorin und habe sie gefragt, ob es für sie okay wäre, wenn ich nicht nur eine Rezension, sondern auch einen Beitrag über Selbstverletzungen schreibe im Zusammenhang mit ihrem Buch.
Madeleine hat dieser Idee zugestimmt, also folgt in den nächsten Tagen auf meinem Blog ein Beitrag zu diesem Thema.

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